Kahn, Henriette (Riette) geb. Warner - USA

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Sie wurde als Harriet Warner am 4. Januar 1912 in Muskegon, Michigan geboren. Riette besuchte das Howe Marot College in Connecticut. Sie war Schriftstellerin, Künstlerin, Gärtnerin und Humanistin.
Sie verliebte sich in Albert Eugen Kahn und heiratete ihn im Jahr 1934.
Ihre Eltern hatten sich für Riette jedoch einen anderen Ehemann gewünscht, weil Albert E. Kahn Jude und ein Liberaler war, obwohl er einer der prominentesten Familien angehörte. Jedoch Riette ging ihren eigenen Weg.
Albert E. Kahn begeisterte sich für den Sozialismus und setzte sich für soziale Gerechtigkeit ein. Nach dem Ausbruch des Spanischen Krieges 1937 erklärte sich Albert E. Kahn bereit, eine "Krankenwagen-Tour" an der Westküste der USA zu leiten, um Spenden für medizinische Hilfsgüter zur Unterstützung der Verteidiger der II. Spanischen Republik zu sammeln, die gegen das faschistische Franco-Regime kämpften. Auf dieser Tour sprach Albert vor einem Publikum, das von wohlhabenden Menschen bis zu Arbeitslosen reichte. Es war der Höhepunkt der Depression, und Albert war von der dort herrschenden Armut tief betroffen.
Nach Abschluss der Tour im Jahr 1938 trat er der Kommunistischen Partei der Vereinigten Staaten bei, die er jedoch im Jahre 1940 wieder verließ.
Riette nahm ebenfalls an dieser Tour teil, die ihr politisches Bewusstsein prägte. Riette sah die beeindruckende Großzügigkeit und die humanitären Überzeugungen zahlloser mittelloser US-Amerikaner und wurde so zu einer glühenden Anhängerin der Kraft der Gemeinschaft und eines gemeinsamen Pflichtgefühls gegenüber der Menschheit.
Ihre Söhne Steven, Tim und Brian wurden geboren. Die Familie zog 1956 nach Glen Ellen.
Während der McCarthy-Ära war sie der ruhende Pol ihrer Familie, als ihr Mann auf die schwarze Liste gesetzt wurde.
Ihr Sohn Steven sagte: „Wenn ich daran denke, wie ich im Sonoma Valley aufgewachsen bin, erinnere ich mich daran, wie unsere Familie während der McCarthy-Ära angegriffen wurde. Jedoch Menschen aus dem ganzen Tal setzten sich für uns ein".
Riette wurde in ihren 40er Jahren Bildhauerin und wurde in die Sowjetunion eingeladen, um eine Büste der Primaballerina des Bolschoi-Balletts Galina Uljanowa zu schaffen.
Ihr Ehemann starb 1979 bei einem Autounfall.
Als lebenslange Freunde nicht mehr an ihrer Seigte waren, schloss Riette neue Freundschaften, oft mit jungen Menschen, die ihr Anliegen der sozialen Gerechtigkeit teilten.
"Als die großen Proteste in San Francisco zu Beginn des Irakkriegs stattfanden, wollte sie daran teilnehmen, aber sie war auf eine Gehhilfe angewiesen. Ihre Freunde, die mitmarschierten, brachten Riette ihre Protestplakate, die sie an ihrem Kamin lehnte", berichtete Steven.
Riette Kahn starb am 27 Juli 2007 in Glen Ellen.

Quelle: https://groups.google.com/g/alt.obituaries/c/TnvFExQAN-s
http://foolthemonce.com/riette-kahn-detail
https://www.geni.com/people/Harriet-Riette-Kahn/6000000014113134604 und Foto
https://gaz.wiki/wiki/de/Albert_E._Kahn